Wanderausstellung "Wendische Kirchen zwischen Löbau und Lieberose"
Wendische Kirchen verweisen auf die slawischen Ureinwohner in Sachsen und Brandenburg. Mit der Reformation wurden den Sorben der Lausitz, die man auch Wenden nennt, Gottesdienste in ihrer Muttersprache ermöglicht. In den Städten wies man ihnen eigene wendische Kirchen zu, die oft Filialkirchen der deutschen Stadtkirchen waren, meist ehemalige Klosterkirchen oder Kapellen. Da sie auch den umliegenden eingepfarrten Dörfern als Gotteshaus dienten, nannte man sie mancherorts Landkirchen. Man nutzte sie in der Regel nur für Predigtgottesdienste. Abendmahlfeiern, Taufen und Trauungen fanden aber in der Hauptkirche statt. Für den kirchlichen Gebrauch entstanden auch die ersten Übersetzungen lutherischer Schriften und Choräle. Heute sind vielen Lausitzern die sorbischen/wendischen Wurzeln ihrer Heimat nicht mehr bewusst. Der Fotografiker Jürgen Matschie machte sich auf die Suche nach den einstigen Standorten der wendischen Kirchen in der Lausitz. Die Wanderausstellung ist bis zum 30. November in Luckau zu sehen. Sie ist Teil eines Förderprojekts des Kulturraumes Oberlausitz-Niederschlesien im Rahmen der Ausstellung „Fünf Jahrhunderte. Die Sorben und die Reformation“.
Sorbisches Museum
www.sorbisches-museum.de